5. März 2025

Zum internationalen Tag der Frau

Am 8. März begehen wir den Internationalen Frauentag - ein Tag nur zum Feiern? Die Frauen im größten katholischer Sozialverband Südtirols beschäftigen sich besonders mit der Frage, was Frauen in unserer Gesellschaft immer noch zugemutet wird. Frauen leisten nach wie vor den größten Teil der unbezahlten Care-Arbeit - sei es in der Familie, in der Pflege oder im Ehrenamt. Ohne diese Sorgearbeit gäbe es keine Wirtschaftstätigkeit.

Sie übernehmen Verantwortung in Beruf und Gesellschaft und tragen oft eine Doppel- und Dreifachbelastung. Gleichzeitig kämpfen sie mit strukturellen Ungerechtigkeiten: ungleiche Bezahlung, fehlende Karrierechancen, mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Gerade weil sich der KVW in diesem Jahr mit dem Jahresthema „Ein gutes Leben für alle“ einen inklusiven Schwerpunkt gesetzt hat, ist es wichtig, dass auch die weibliche Hälfte der Bevölkerung ein gutes, erfülltes und finanziell selbstbestimmtes Leben führen kann.

Für ein gutes Leben für alle ist es notwendig, dass Frauen nicht nur Anerkennung, sondern auch echte Chancengleichheit erfahren. Auch im 21 Jahrhundert müssen Frauen sich immer noch zwischen beruflicher Karriere oder Kinder entscheiden. Die Geburtenrate sinkt: von über 3 Kindern im Jahr 1965 auf durchschnittlich 1,6 Kinder pro Frau im Jahr 2023.

„Wir stellen uns die Frage: Wie viel kann und darf eine Gesellschaft Frauen zumuten? Und welche gesetzlichen Rahmenbedingungen brauchen wir, um Aufgaben und Verantwortung gerechter zu verteilen? Frauen sind das Rückgrat der Gesellschaft und leisten mit ihrer Pflege - und Erziehungsarbeit die Basis für ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem ohne, dass sie dafür Lohn- oder Rentenansprüche erhalten, “ so die Vorsitzende der KVW Frauen Heidrun Goller.
 
Als Sozialverband setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, in der Frauen nicht mehr zwischen Selbstaufgabe und Verantwortung zerrieben werden. Der Internationale Frauentag ist Anlass, nicht nur Dank und Anerkennung auszusprechen, sondern auch konkrete Schritte für mehr Gerechtigkeit einzufordern. Denn ein gutes Leben für Frauen ist ein gutes Leben für alle.